Mehr als die Hälfte der Kinder mit Dyskalkulie sind auch von Legasthenie betroffen, wie Kinder- und Jugendpsychiater der LMU München herausgefunden haben. Sie fordern mehr Fingerspitzengefühl bei der Diagnose, um betroffene Kinder früh und intensiv zu fördern.
Eine Rechenstörung bei Grundschülern tritt häufig nicht isoliert auf. Wie Forscher der LMU München im Rahmen einer Studie nachweisen konnten, zeigte mehr als die Hälfte der getesteten Kinder mit einer Dyskalkulie zusätzlich eine Lese- oder Rechtschreibstörung oder sogar beide Ausprägungen der Legasthenie.
„Betroffene Kinder brauchen eine intensive und spezifische Förderung, sonst ist die Gefahr des schulischen Scheiterns sehr groß“, sagt Prof. Gerd Schulte-Körne, Leiter der Studie und Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der LMU. „Für die Behandlung der Dyskalkulie und der beiden anderen Lernstörungen gibt es vielversprechende Ansätze, die aber ein intensives, über einen längeren Zeitraum gehendes Training voraussetzen.“